Der Oldtimer-König von Einbeck
Jahrzehntelang hielt der Einbecker Unternehmer Karl-Heinz Rehkopf seine riesige Fahrzeugsammlung geheim. Jetzt erlaubt er den Einblick in seine faszinierende Welt der Mobilität – im Kornhaus von Einbeck.
In 40 Jahren baute sich der Einbecker Unternehmer Karl-Heinz Rehkopf ein Imperium mit Auslegware auf. Neben dem Handel, der seit dem Start 1972 quasi aus dem Nichts heute dreistellige Millionenumsätze erwirtschaftet, sammelte der mittlerweile 77-Jährige endlos viele alte Fahrzeuge – und hielt sie jahrzehntelang unter Verschluss. Eigentlich wollte Rehkopf die rund 1200 Motorräder und mehrere Dutzend Autos erst nach seinem Tod öffentlich zeigen lassen. Irgendwann begann jedoch der Sinneswandel: Warum nicht der Allgemeinheit einen Teil des eigenen Erfolgs zurückgeben? Gedacht, getan. Rehkopf gründet eine Stiftung, kauft 2009 das Kornhaus in Einbeck und lässt es für 25 Millionen Euro zum modernen Museum ausbauen. Dann schenkt er den PS.SPEICHER der beschaulichen 16.000-Einwohner-Gemeinde im südlichen Niedersachsen, die vor allem für ihr süffiges Bockbier bekannt ist, und schafft so eine neue Attraktion.
Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Zukunft
Der PS.SPEICHER ist kein Museum im klassischen Sinne, sondern eine Erlebnis-Ausstellung, die ihre Besucher begeistern und durch Sonderausstellungen und wechselnde Inszenierungen immer wieder neue Impulse bieten möchte. Anschaulich, abwechslungsreich, informativ und ohne belehrend zu sein, führt die Ausstellung im denkmalgerecht sanierten ehemaligen Kornhaus auf sechs Etagen, in acht Sälen undauf rund 4000 m² Ausstellungsfläche chronologisch durch alle Epochen und Entwicklungsphasen der individuellen Motorisierung. Beginnend im obersten Stockwerk können Familien und Oldtimerfreunde, Motorrad-Clubs und Schulklassen oder Technikinteressierte und Touristen anschaulich und interaktiv erkunden, in welchen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen sich Menschen seit über 130 Jahren auf Rädern bewegen.
Eine Straßenszene der „Goldenen Zwanziger Jahre“, die Milchbar aus den 1950ern oder ein Discobesuch in den Seventies: durch die szenische Einbettung in ihr jeweiliges zeitliches Umfeld vermitteln unsere Exponate immer auch ein Stück Zeitgeschichte. Neben audiovisuellen Aktivstationen bietet die aufwändige Ausstellungsgestaltung zusätzliche Entdeckungsmöglichkeiten für Kinder sowie zahlreiche Vertiefungstexte zum technischen oder gesellschaftlichen Hintergrund, um die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Besuchergruppen zu bedienen. (Text: PS.SPEICHER)