Chemnitz Hilbersdorf Heizhausfest
Die Blütezeit der Eisenbahn … In Chemnitz wächst der Zugverkehr um die Jahrhundertwende so stark an, dass Personen- und Güterverkehr getrennt werden müssen. Einer der größten Rangierbahnhöfe Deutschlands entsteht von 1897 bis 1900 in Chemnitz-Hilbersdorf. Ein Teil davon – das Bahnbetriebswerk für Güterzuglokomotiven – beherbergt heute das Sächsische Eisenbahnmuseum.
Unter Denkmalschutz stehende Gebäude, technische Anlagen und die historischen Fahrzeuge verleihen dem Museum seine einzigartige Atmosphäre. Die Glanzpunkte: Zwei Rundheizhäuser mit 20-Meter-Drehscheiben und ehemals je 26 Lokständen, ergänzt durch Bekohlungs- und Besandungsanlagen, Wasserkräne, eine Achssenke, eine Auswaschanlage, die Werkstatt mit historischen Werkzeugmaschinen, die Seilablaufanlage des ehemaligen Ablaufberges und vieles weitere mehr.
Der sehenswerte Fahrzeugpark umfasst Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven verschiedener Baureihen sowie historische Personen- und Güterwagen. Eine große Feldbahnanlage mit 600 mm Spurweite mit verschiedenen Lokomotiven und unzähligen Wagen sowie mehrere Modellbahnen gehören ebenfalls zum Museum.
Zeitzeugen der Eisenbahngeschichte und -technik dokumentieren den Erfindergeist vergangener Jahrhunderte.
Von besonderer Bedeutung für die Stadt Chemnitz – einst als sächsisches Manchester bezeichnet – ist das Museum auch aufgrund einiger Dampflokomotiven, die hier in der Sächsischen Maschinenfabrik AG gefertigt wurden. Die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG Chemnitz lieferte bereits 1848 die erste Lokomotive mit dem Namen „GLÜCKAUF“ an die „Sächsisch-Bayerische Bahn“. Hartmanns Lokomotiven – zwischen 1848 und 1929 wurden insgesamt 4699 hergestellt – gingen von Chemnitz aus in die ganze Welt. Einige sind noch heute im Einsatz.